Bezüglich Studienlage verweisen wir Sie gerne auf die Websites der einzelnen Fachgesellschaften.
Die Umsetzung des Bundesverfassungsartikels 118a "Bund und Kantone sorgen im Rahmen ihrer Zuständigkeiten für die Berücksichtigung der Komplementärmedizin" hat erneut die Frage nach den WZW Kriterien der einzelnen komplementär-medizinischen Fachrichtungen aufgeworfen. Zur Beurteilung von ganzen Heilmethoden fehlt jedoch eine adäquate Metho-dologie. Deshalb entschied der Bundesrat aufgrund des Vertrauensprinzips. Zu Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit wurden eigene Studien im Rahmen des Programmes Evaluation Komplementärmedizin durchgeführt. Die Daten belegen, dass die Kosten der Komplementärmedizin im Ver-gleich mit der konventionellen Medizin nicht höher sind (pro Arzt und Jahr sogar um knapp 1/3 tiefer), bei höherer Patientenzufriedenheit.
Bern BAG Studer H.P., Busato A.; Ist ärztliche Komplementär -medzin wirtschaftlich?
Und sie zeigen auch, dass Grundversorger mit Komplementär-medizin mehr chronisch Kranke und schwerer Kranke mit integ-rativer Medizin behandeln als das Vergleichskollektiv Grund-versorger ohne Komplementärmedizin, und dies mit tieferen Praxis- und Medikamentenkosten.
Melchart D. et al.;Schlussbericht Programm Evaluation Komplementärmedizin 2005
Die UNION zwischen Wissenschaft und Politik SÄZ 2012; 93:25 [946-947]
L'UNION entre sciences et politique BULLMED 2012; 93:25 [946-947]
Die chinesische Medizin - TCM: eine Übersicht SÄZ 2012; 93:35 [1259-1261]
La médecine chinoise - MTC: Tour d'horizon BULLMED 2012; 93:35 [1259-1261]
Klassische Homöopathie – Praxis und Forschung SÄZ 2012; 93:40 [1455-1456]
Homéopathie Classique – Pratique et recherche BULLMED 2012; 93:40 [1455-1456]
Anthroposophische Medizin – eine moderne Medizin mit mitteleuropäischen Wurzeln SÄZ 2012; 93:51/52 [1897-1899]
La médecine anthroposophique – une médecine moderne ayant ses racines en Europe centrale BULLMED 2012; 93:51/52 [1897-1899]
Phytotherapie - die gut dokumentierte Basis der Schulmedizin SÄZ 2013; 94:5 [161-163]
La Phytothérapie – la base bien documentée de la médecine conventionnelle BULLMED 2013; 94:5 [161-163]
Komplementär- und Alternativmedizin in Europa SÄZ 2013; 94:41 [1537-1539]
La médecine complémentaire et alternative en Europe BULLMED 2013; 94:41 [1537-1539]
Komplementäre Therapieansätze bei grippalen Infekten, Influenza und COVID-19
Prim Hosp Care Allg Inn Med. 2021;21(03):82-89
Approche de médecine complémentaire pour les syndromes grippaux, la grippe et COVID-19
Komplementärmedizin – 10 Jahre nach der Abstimmung.
10 Jahre nach der Abstimmung «Zukunft mit Komplementärmedizin» – viel erreicht, aber Handlungsbedarf in der Nachwuchsförderung!
Von Gisela Etter, Präsidentin der UNION; Veröffentlicht in der Schweizerischen Ärztezeitung vom 05.06.2019. Artikel in der SÄZ PDF
The way forward
1994 wurde das neue KVG von den Eidgenössischen Räten verabschiedet. Drei Krankenkassen und vier komplementär-medizinische Ärztevereinigungen unter der Leitung des «Forum für Freiheit im Gesundheits-wesen FFG» machten für das Referendum mobil, so dass dieses in kurzer Zeit mit 148 952 gültigen Unterschriften eingereicht werden konnte. Die Gegner des neuen KVG fanden in der Politik Gehör mit den Argumenten, das neue Gesetz sei zu dirigistisch und zu sehr der Schulmedizin verhaftet, zu teuer für die öffentliche Hand und die Prämienzahler. In der Abstimmung vom 4. Dezember 1994 wurde das neue KVG dann äusserst knapp angenommen.
Die Umsetzung des neuen Verfassungsartikels zur «Berücksichtigung der Komplementärmedizin» hat erneut die Frage nach deren Wissenschaftlichkeit aufgeworfen. Die UNION bekennt sich zum WzW-Nachweis, fordert jedoch von der Forschung eine adäquate Methodologie und von den Behörden verbindliche Beurteilungskriterien.